VW-Poker: Die Schlüsselfiguren im Spiel
Der VW-Abgasskandal, der im September 2015 ans Licht kam, war nicht nur ein technisches Versagen, sondern auch ein Spiel mit hohen Einsätzen, in dem verschiedene Schlüsselfiguren eine zentrale Rolle spielten. Wer waren die Akteure, die in diesem komplexen Poker um Macht, Reputation und Geld die Fäden in der Hand hielten?
Die Verantwortlichen:
Martin Winterkorn: Der damalige Vorstandsvorsitzende von Volkswagen war die prominenteste Figur im Skandal. Er trat im September 2015 zurück, nachdem bekannt wurde, dass Volkswagen jahrelang Software in seinen Dieselmotoren eingesetzt hatte, um die Abgaswerte zu manipulieren. Winterkorn wurde zwar nicht direkt für die Manipulationen verantwortlich gemacht, doch seine Rolle im Skandal war unbestritten. Er stand an der Spitze des Konzerns und trug die Verantwortung für das Unternehmensklima, in dem solche Praktiken möglich waren.
Oliver Schmidt: Der ehemalige Volkswagen-Manager wurde 2017 in den USA zu sieben Jahren Haft verurteilt. Schmidt war maßgeblich an der Entwicklung und Implementierung der Abgassoftware beteiligt. Er wurde für schuldig befunden, die Umweltbehörde EPA über die wahren Abgaswerte zu täuschen.
Rupert Stadler: Der ehemalige CEO von Audi, einer Tochtergesellschaft von Volkswagen, wurde ebenfalls in den Skandal verwickelt. Er wurde im Juni 2019 verhaftet und stand unter dem Verdacht, die Behörden über die Abgasmanipulationen getäuscht zu haben.
Die Ermittler:
Die US-Umweltbehörde EPA: Die EPA entdeckte im Jahr 2014 die Abgasmanipulationen durch Volkswagen. Die Behörde spielte eine Schlüsselrolle bei der Aufdeckung des Skandals und trug maßgeblich dazu bei, die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen.
Das US-Justizministerium: Das Justizministerium leitete eine umfassende Untersuchung des VW-Abgasskandals ein und erhob Anklage gegen mehrere Volkswagen-Manager.
Die EU-Kommission: Die EU-Kommission eröffnete ein Kartellverfahren gegen Volkswagen, da der Konzern die Abgaswerte in seinen Fahrzeugen manipuliert hatte.
Die Folgen:
Der VW-Abgasskandal hatte weitreichende Folgen für das Unternehmen und die Automobilindustrie im Allgemeinen. Volkswagen musste Milliarden von Euro an Strafen und Entschädigungen zahlen. Das Vertrauen in das Unternehmen wurde stark beschädigt. Der Skandal führte zu einem Verlust an Reputation und einem Rückgang des Aktienkurses.
Das Fazit:
Der VW-Abgasskandal ist ein komplexes und vielschichtiges Ereignis, das die Macht und das Verantwortungsbewusstsein großer Unternehmen in Frage stellt. Die Schlüsselfiguren im Spiel waren sowohl die Verantwortlichen bei Volkswagen, die an der Manipulation der Abgaswerte beteiligt waren, als auch die Ermittler, die den Betrug aufdeckten und die Täter zur Rechenschaft zogen. Der Skandal hatte weitreichende Folgen für Volkswagen, die Automobilindustrie und die Gesellschaft als Ganzes.